Mittwoch, 15. Juli 2015

D-Mädchen in Buchholz


"Nach der Saison ist vor der Saison". Getreu diesem etwas geänderten Herberger-Zitat gingen unsere Bero-Mitte-Mädchen, inzwischen schon traditionell, beim Buchholzer Sommercup, in ihren neuen Besetzungen an den Start. Da unsere erfahrenen D1 und D2 Spielerinnen, fast ausnahmslos altersbedingt (´02er), das neue C-Verbandsliga-Team bilden, steht im D-Bereich ein, im Vergleich zum letzten Saisonwechsel, deutlich größerer Umbruch an. An diesem Sonntag standen nun, für unsere D1, zehn Mädchen, mit einem Durchschnittsalter von 11,2 auf dem Platz. Und es war schwer vorhersehbar, ob die anderen Vereine ihren Teamwandel, zum eigentlichen Saisonausklang, auch schon vornehmen würden.


Team: Anna, Conni, Kyrah, Lotte, Luka Zoe, Mia, Mimi, Mona C., Mona S., Nele

Nach einem relativ kurzen Warm-up und Taktik-Tisch standen uns, um 9:00 Uhr, im Turnier-Eröffnungsspiel, die Mädchen der Spandauer Kickers gegenüber. Der diesjährige Verbandsligist riss uns, kurz vor dem Abpfiff, die ersten drei Punkte, dass nicht unverdient, und dann leider auch den einen Punkt, dies aber etwas glücklich, aus den Händen. Unser, bereits in Minute fünf, sehenswert vorbereitete und vollendete 1:0 Führungstreffer verdiente sich zuvor grosse Anerkennung. Dadurch schienen allerdings auch die Spandauerinnen aufgeweckt. Dem Druck auf unser Tor hielten wir dann, speziell zwischen den Pfosten, mit vollem Körpereinsatz stand. Die hart geschossenen und abgefälschten Gegentreffer zum 1:2 konnten wir, und waren dann auch so, nicht zu verhindern. Ein sehr couragierter und leidenschaftlicher erster Auftritt, gegen einen, in diesen Besetzungen, favourisierten Gegner.

Nach einer 15-Minuten-Pause, was einer Spielzeit entsprach, trafen wir auf die Lübarserinnen. Im Gegensatz zu uns war es für die amtierenden Berliner Pokalfinalistinnen die erste Partie des Turniers. Den zum Grossteil 13-jährigen Gegnerinnen waren wir dann, absolut nachvollziehbar, im wahrsten Sinne, nicht ganz gewachsen. Trotzdessen verteidigten unsere Berolinas mit etwas Glück und viel Leidenschaft das 0:0. Den, im Schnitt einen Kopf größeren Gegenspielerinnen konnten unsere Mädchen überraschend gut läuferisch Paroli bieten. Wohl dadurch liess das verdiente 0:1 etwas auf sich warten. Dann aber hatten wir sogar, bei einem Gegenstoss, in einer Eins-gegen-Eins-Situation, die grosse Chance auf den Ausgleich. Alles in Allem haben sich unsere Jüngeren toll behauptet. Angesichts der unterschiedlichen Faktoren ein, aus unserer Sicht, etwas unverhältnismäßiges Kräftemessen, mit einem Ergebnis, einerseits nicht wertlos, andererseits ohne Wert. Für das Zusammenwachsen und -halten unseres Teams war es ein wertvolles Erlebnis.



Genauso wird es wohl auch das Team vom Nordberliner SC sehen. Das waren die Ausseiterinnen dieses Turniers und blieben es letztlich auch. Bemerkenswert sportlich, mit Ruhe und ohne die Freude am Fussballspiel zu verlieren, waren die Spielerinnen, Trainer, Betreuerinnen und Eltern aus Heiligensee dabei. Der Gedanke "Wie es so wäre?" lohnt sich, um eine neue Perspektive auf das Erwartungsvolle zu gewinnen, immer. Chapeau! Relativ einseitig verlief das Spiel, in dem unsere Berolinas allerdings auch das Tempo bemerkenswert hoch hielten. Über jedes der vier Tore wurde sich selbstverständlich gefreut, auch weil diese der individuellen Klasse entsprangen, die etliche unserer Spielerinnen schon zeigen können.

Ob es in der Turnierabrechnung der dritte Platz werde würde sollte sich, in unserem letzten Spiel, gegen die Gastgeberinnen entscheiden. Inwieweit die aktuellen Landesligistinnen (Staffel 1) sich wohlmöglich auch im Saisonübergang befanden blieb etwas unklar. Beim Parallel-Turnier der 2.D-Teams nahm ein zweites Buchholzer und ein drittes Team (E) teil. In jedem Fall überraschend deutlich dominierten unsere Mädchen dann diese Begegnung, denn nach 15 Minuten stand es schon (wieder) 4:0. Ein absolut gelunger Abschluss des Turniers, in dem sich insgesamt sechs Berolinas stimmungsvoll in die Torschützinnenliste eintragen konnten: Mona S. (3), Mona C. (2), Anna, Lotte, Mimi und Nele (1). Vor allem ist aber das geschlossene Aggieren mit und ohne Ball das positive sportliche Fazit. 

Den kräfteraubenden Buchholzer Gummi-Platz verliessen wir dann sogar mit einer Trophäe mehr als die Turniersiegerinnen. Luka Zoe wurde als beste Torhüterin und Mona S. als beste Spielerin ausgezeichnet. Selbst durch die Blau-Weiße-Brille betrachtet: eine verdiente Wahl. Indes war die Platzierung weit weniger wichtig, als die gemeinsame Zeit, die die Spielerinnen, aus den verschiedenen Teams, miteinander verbringen konnten. Für unsere Neu-D-Spielerinnen waren die Umstellungen auf die Platzgrösse und die taktische Neuordnung zu Acht ebenso nennenswerte Themen, wie die Farbe der Fussballschuhe. Zudem war das Team nicht nur auf dem Platz sehr präsent - genauso auch in der Hüpfburg. Ein schönes erstes Neu-Alt-Bero-D-Team-Erlebnis.



Sonntag, 5. Juli 2015

Hallenmeisterinnen und die beste D2 Berlins - So lief die Saison für unsere beiden Teams

Wonach bemisst man eigentlich den Wert einer Fußballsaison?

Sieht man die Sache ganz nüchtern, dann zuallererst an der Tabelle, die sich aus Sieg, Unentschieden und Niederlage ergibt. Da sind die Bero-Mädchen der D1 und D2 ganz schön weit vorn dabei. Zusammengezählt haben die beiden Teams in ihren 37 Pflichtspielen (Meisterschaft und Pokal) 274 Tore geschossen (D1 = 192, D2 = 82) und  nur 52 kassiert (D1 = 18, D2 = 34). Dazu kommen viele Treffer in Testspielen und Hallenturnieren, die wir nicht extra gezählt haben.

Die Folge der Torflut: Die D2 belegte in ihrer Vorrunden-Staffel Platz 3 und erreichte damit Teil 1 des Saisonziels – die Qualifikation zur höchsten Landesliga-Staffel. Dort reichte es dann unter 10 Teams zu einem sehr guten 5. Platz.  Damit wurde auch Teil 2 des Saisonziels erreicht: Die Bero-D2 ist die beste 2.D-Mädchenmannschaft in Berlin! Darauf sind wir alle mächtig stolz.

Genau wie auf unsere D1. Die schied zwar an einem äußerst ungemütlichen Mittwochabend im Pokal-Viertelfinale beim 1.FC Union aus und konnte auch im Meisterschaftsrennen ihren Traum vom Einzug ins Finale auf dem Feld durch eine sehr unglückliche Niederlage im Entscheidungsschießen gegen den SV Adler nicht verwirklichen.

Aber die Mannschaft hatte vorher ihre Vorrundenstaffel souverän mit acht Siegen in acht Spielen gewonnen und holte sich auch in der Rückrunde Platz 1 in ihrer Verbandsligastaffel, in der sie sich gegen die Dauerrivalen 1. FC Union und 1.FC Lübars durchsetzte. 

Und sie zeigte ihren erstklassigen Kombinationsfußball auch bei der Berliner Hallenmeisterschaft. Verdient ging dieser Titel an die Bero-Mädchen, die im Laufe der Endrunde wiederum Union und Lübars und auch den SV Adler besiegten.  Dieser 22. Februar 2015 bleibt uns allen natürlich für immer im Gedächtnis – als sportlicher Höhepunkt dieser Spielzeit, der alle anderen Siege übertraf.

Und es gab  ja noch viele schöne Tage in der abgelaufenen Saison. Zum Beispiel den 1. Mai, als die D1 und die D2 fast zeitgleich ihre Turniere beim SV Adler gewannen. Zuschauen zu können, wie sich die Mädchen gegenseitig gratulierten und sich mit leuchtenden Augen ihre Trophäen zeigten, war für uns Trainer ein ganz besonderer Moment.

Zudem muss ein schöner Fußballtag ja nicht immer mit einem wichtigen Spiel und einem großen Sieg verbunden sein. Es kann auch einfach mal ein Training an einem regnerischen Tag sein, wenn einer Spielerin die lange geübte Finte das erste Mal gelingt, wenn sie endlich ihre Freundin umdribbeln kann oder dem Trainer im Trainingsspiel einen Beinschuss verpasst.

Mehr als 90 Trainingseinheiten haben wir den Bero-Mädchen beider Teams seit Ende August insgesamt angeboten,  wir waren mit der D1 und der D2 zu 70 „Ereignissen“ (Spiele, Turniere) unterwegs – Stunden und Tage, die uns viel Freude bereitet haben.

Womit wir  dann nochmal auf den Wert einer Fußballsaison zurückkommen:  Er bemisst sich unserer Meinung auch daran – oder im Jugendfußball vielleicht sogar in erster Linie? – , wie eine Mannschaft miteinander umgeht, wie sie sich dem Gegner gegenüber verhält und wie man Niederlagen (und auch Siege!) verkraftet.

Da können wir unseren Mädchen nur das allerbeste Zeugnis ausstellen.  Niemand petzt, niemand mobbt, kleinere Konflikte werden untereinander geklärt (auch dank WhatsApp!), größeren Ärger hat es während der gesamten Saison nicht gegeben.

Jetzt ist all das Vergangenheit, die Saison ist vorbei – und die Vorbereitungen auf das Spieljahr 2015/2016 laufen schon länger im Hintergrund.

Aus diesen beiden wunderbaren D-Mädchen-Mannschaften ein C-Team zu formen, das auf dem Großfeld bestehen kann, wird unsere Aufgabe sein. Da alle Mädchen zum jüngeren Jahrgang gehören (2002) und mit Hannah K. und Lotti sogar zwei 2003erinnen dabei sind, wird die Hinrunde im Herbst  sicherlich eine Lernphase sein, zumal wir ja in der Verbandsliga, Berlins höchster Spielklasse für C-Mädchen antreten.

Eine schöne Herausforderung, die wir mit Freude und Elan schon im Trainingslager angehen werden.

Lutz, Steffen, Andreas, Anja



... und am Ende wird gefeiert :)